Bremervörde/Zeven (29. September) – Die Mitglieder der 27. Landessynode der hannoverschen Landeskirche stehen fest. Erstmals wurde das Kirchenparlament ausschließlich in einem Online-Verfahren gewählt. Mehr als 10.000 Personen waren zur Stimmabgabe aufgerufen, darunter Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher, Mitglieder der Kirchenkreissynoden sowie Pastorinnen und Pastoren.
Aus dem Kirchenkreis Bremervörde-Zeven ziehen Pastor Markus Stamme (Selsingen) und Kirchenvorsteherin Petra Loomans (Anderlingen) in die Landessynode ein.
Markus Stamme (46) ist Pastor an St. Lamberti in Selsingen und Vorsitzender der Kirchenkreissynode. Ihm liegt eine Kirche am Herzen, die von lebendigen Gemeinden getragen wird. Seine Schwerpunkte sind Jugendarbeit, die Zusammenarbeit mit Kitas und Schulen sowie die Weiterentwicklung von Gottesdiensten. „Kirche ist für mich Gemeinschaft im Glauben – ein Ort, an dem wir Gott suchen, feiern und füreinander da sind“, sagt Stamme.
Petra Loomans (65) ist berufstätige Rentnerin und Integrationsbeauftragte in einer Rehaklinik. Seit 2018 ist sie Vorsitzende des Kirchenvorstands in Anderlingen und Mitglied der Kirchenkreissynode. In die Synode möchte sie ihre Erfahrungen aus dem ländlichen Raum einbringen. Besonders am Herzen liegen ihr die Themen Migration, Integration und Ehrenamt. Ihr Lebensmotto lautet: „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen.“
Die Synode beschäftigt sich weiter mit „Anfängen im Glauben“
Aus dem Kirchenkreis hatte außerdem Norbert Wolf (55, Zeven) kandidiert. Insgesamt hatten sich 104 Kandidatinnen und Kandidaten in zehn Wahlkreisen zur Wahl gestellt. Die Landessynode hat 79 Mitglieder, von denen 65 gewählt wurden – 36 Ehrenamtliche, 19 Ordinierte und zehn beruflich Mitarbeitende. 13 weitere Personen werden bis zum Jahresende berufen, hinzu kommt eine Vertreterin oder ein Vertreter der Theologischen Fakultät Göttingen. Der Altersdurchschnitt der Gewählten liegt bei 46,2 Jahren; etwas mehr als die Hälfte sind Männer. 27 Mitglieder gehörten bereits der Vorgängersynode an, 38 sind neu im Gremium.
Landesbischof Ralf Meister gratulierte allen neu Gewählten und dankte zugleich den nicht Gewählten für ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. In den kommenden sechs Jahren werde es um zentrale Weichenstellungen gehen: die Fortführung des Schwerpunkts „Anfänge im Glauben“, die Professionalisierung im Umgang mit dem Thema sexualisierte Gewalt sowie die Wahl einer Nachfolge für den Landesbischof nach dessen Ruhestand. Meister wünschte sich eine „mutige, beherzte und starke Landessynode, die mit Lust, Energie und festem Glauben die Zukunft unserer Kirche gestaltet“.
Im Februar 2026 tagt die neue Synode zum ersten Mal
Die Landessynode ist das wichtigste Entscheidungsorgan der Landeskirche. Sie beschließt Kirchengesetze, ist für den landeskirchlichen Haushalt verantwortlich und wählt die Landesbischöfin oder den Landesbischof. In der Regel tagt sie zweimal im Jahr, dazwischen arbeiten die Mitglieder in Ausschüssen weiter. Die konstituierende Sitzung findet vom 19. bis 21. Februar 2026 im Henriettenstift in Hannover statt.
Lothar Veit, landeskirchliche Pressestelle und Simon Laufer, Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Bremervörde-Zeven