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Foto: Sassi / www.pixelio.de

Abschied von Rosemarie Meding

Nachricht 14. Juli 2025

„Ich durfte viele Begegnungen erleben, die mich sehr beschenkt haben“

Diakonin Rosemarie Meding in den Ruhestand verabschiedet – Dank für seelsorgerlichen Dienst an drei herausfordernden Orten

Gyhum (6. Juli 2025) – Diakonin Rosemarie Meding ist in einem Gottesdienst am 6. Juli in Gyhum aus ihrem Dienst als Klinikseelsorgerin im Kirchenkreis Bremervörde-Zeven verabschiedet worden. Sie geht zum 1. September in den Ruhestand, die Stelle ist neu ausgeschrieben.

Rosemarie Meding - Foto: Simon Laufer

Rosemarie Medings Wirkungsfeld war die Bremervörder Klinik OsteMed, das Maßregelvollzugszentrum Brauel und die Reha-Klinik Gyhum. Die Diakonin sagt über ihre Tätigkeit im Kirchenkreis: „Für mich waren es sehr intensive Jahre der seelsorgerlichen Begleitung von Menschen. In jedem Haus wurde ich anders gefordert. Ich durfte viele Begegnungen erleben, die mich sehr beschenkt haben.“ Ihr ist es wichtig zu ergänzen: „Vor, über und in allem Dank an Gott, der mir die Berufung, Freude, Kraft, Zuversicht, Gaben, Ermutigung und Begeisterung geschenkt hat. Soli Deo Gloria (Gott allein die Ehre).“

Worte des Lebens für Kranke

Superintendent Carsten Stock würdigte in seiner Ansprache die große Bandbreite des Dienstes: „Vier Jahre waren Sie Krankenhausseelsorgerin im Kirchenkreis, an drei Einsatzorten. In dieser Zeit sind Sie zigtausende Kilometer gefahren, haben sich in jeder Woche auf viele verschiedene Menschen eingestellt – und das in sehr unterschiedlichen Settings.“ So habe sie „Kranken Worte des Lebens weitergegeben“ – in der Ostemed-Klinik auch unter den besonderen Herausforderungen der Corona-Zeit, als viele Patientinnen und Patienten unter Einsamkeit litten.

Im Maßregelvollzug Brauel standen Themen wie Schuld, Vergebung und Neuanfang im Zentrum. Dort, so Stock, „gab es viele Anfragen nach Gebet und Segen“ – so viele, dass Meding selbst sagte, sie habe „so viel frei gebetet wie noch nie“. Sie habe in den Begegnungen dort besonders tiefgehende Erfahrungen machen können.

Carsten Stock entpflichtet Rosemarie Meding in Gyhum. Foto: Franziska Heimann.

Die Frage nach Gott

In der Reha-Klinik Gyhum habe sie viele Gespräche über Grenzerfahrungen, Trauer und Fragen nach Gott geführt. Besonders eindrücklich blieben ihr Fragen wie: „Ich habe Gott verloren – wie kriege ich ihn wieder in mein Leben?“ oder: „Wo ist Gott?“

Rosemarie Meding war im Herbst 2021 in den Dienst eingeführt worden. Die damals 62-jährige Diakonin brachte eine beeindruckende Vielfalt an beruflichen Erfahrungen mit: Nach einer Ausbildung als Hauswirtschafterin führte sie ihr Weg über die Kinder- und Jugendarbeit zur Seelsorge. Stationen waren unter anderem das DRK-Krankenhaus Clementinenhaus in Hannover und das Diakonissen-Mutterhaus in Rotenburg/Wümme, das sie als Oberin leitete. Dort konnte sie nicht nur Menschen begleiten, sondern auch organisatorisch gestalten – etwa durch neue Konzepte in der Pflegeausbildung. Nebenbei absolvierte sie zahlreiche Weiterbildungen in Seelsorge, Gesprächsführung, geistlicher Begleitung und Management.

Gebetsritual am Wochenende

Als Kraftquelle für ihren Dienst nannte sie ihren Glauben an Jesus Christus: „Ich habe selbst erfahren, was der Glaube für Menschen in einem Tief bedeuten kann.“ Leitend war für sie dabei stets das Wort Jesu: „Ich war krank und ihr habt mich besucht.“ (Matthäus 25,36)

Superintendent Stock griff diesen Gedanken in seinem Dank auf. Beeindruckt habe ihn besonders ein Ritual, das Meding jede Woche pflegte: Für jede Begegnung schrieb sie einen Namenszettel, sammelte sie in einer Dose und brachte diese am Ende der Woche im Gebet vor Gott. „Ich bin gewiss“, so Stock, „dass Gott Ihre Gebete, die Namen gehört und sich der Menschen angenommen hat.“

Das Leben neu füllen
Mit Blick auf den Ruhestand sagte Rosemarie Meding: „Ich muss das Leben neu füllen – und die Frage neu beantworten: Wo gehöre ich hin?“ Stock griff diesen Gedanken auf und erinnerte an das Bekenntnis des Petrus in Johannes 6: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“ Genau diese Worte, so der Superintendent, habe Meding an vielen Orten und in vielen Formen weitergegeben. „Dafür danken wir Ihnen von Herzen.“

Pastor Simon Laufer, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Bremervörde-Zeven