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Foto: Sassi / www.pixelio.de

Exkursion nach Polen

Nachricht 07. Januar 2020

Besuch von Gedenkstätten des Holocaust

Exkursion in das ehemalige Ghetto in Lublin und den Erinnerungsorten der Vernichtungslager Sobibor und Belzec sowie der Gedenkstätte Majdanek.

Der Gedenkstättenverein Sandbostel bietet in Kooperation mit der kirchlichen Friedens- und Gedenkstättenarbeit vom 16. - 22. März 2020 eine Exkursion nach Polen an.

Dieses besondere Angebot wird geleitet von Dr. Andreas Kahrs und dem Friedenspädagogen an der Gedenkstätte Lager Sandbostel, Michael Freitag-Parey. Unterschiedliche Orte und Aspekte der nationalsozialistischen Verbrechen haben bis heute keinen adäquaten Platz in der gesellschaftlichen Erinnerung eingenommen. Viele Schauplätze stehen „im Schatten“ von Auschwitz-Birkenau, das als Symbol des Holocaust gilt“, sagt Dr. Andreas Kahrs und erläutert: „Hierzu zählen im Besonderen die Tatorte der als 'Aktion Reinhardt' bezeichneten Ermordung von mehr als 1,7 Millionen überwiegend polnischen Jüdinnen und Juden, allen voran die ehemaligen Mordlager Sobibor, Belzec und Treblinka“.

Das Programm in der Region Lublin soll dieses oft vergessene Kapitel des Holocaust näherbringen und wird unterschiedliche Aspekte des deutschen Mordprogramms im besetzten Polen thematisieren, so die Veranstalter. Neben der Geschichte des ehemaligen Ghettos in Lublin liegt der Schwerpunkt auf den Erinnerungsorten der beiden Vernichtungslager Sobibor und Belzec sowie der Gedenkstätte Majdanek. „Nur die Konfrontation mit Vergangenem hilft, unsere Gegenwart richtig einzuordnen, um wach, sensibel und differenziert wahrzunehmen, was um uns herum geschieht und Verantwortung zu übernehmen“, sind sich Kahrs und Freitag-Parey einig. „Die Exkursion in die Region Lublin soll nicht nur den Blick zurück schärfen und weiten. Wir wollen uns auch fragen, wie wir heute mit Antisemitismus und Rassismus und Hass, Gewalt und Denunziation umgehen können und wollen.“ So sei die Exkursion auch als ein Statement gegen das Vergessen zu verstehen und als ein Zeichen für Toleranz. Aus diesem Grund ist die Fahrt auch generationenübergreifend ausgeschrieben. Teilnehmende ab 18 Jahre können mitreisen, die Gruppe wird insgesamt aus 26 Personen bestehen.

Für das Programm vor Ort ist Dr. Andreas Kahrs verantwortlich, einem ausgewiesenen Kenner der historischen Orte in der Region Lublin. Der studierte Historiker und Politikwissenschaftler hat in Hamburg und Krakau studiert und in diesem Jahr am Lehrstuhl für Deutsche Geschichte an der Humboldt Universität Berlin mit dem Schwerpunkt „Geschichte des Nationalsozialismus“ promoviert. Zudem hat er zahlreiche Projekte in der Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit u.a. für die Deutsche Fußball Liga (DFL), Borussia Dortmund, den Deutschen Fußballbund und Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. durchgeführt. Das macht ihn zu einem vielseitigen Referenten, der unterschiedlichste Zugänge der Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust anbietet.

Die Reisenden erwartet ein gut aufgestelltes und intensives Programm. Die Abende stehen zur freien Verfügung.

Für die Exkursion können Teilnehmende aus dem Land Niedersachsen Bildungsurlaub beantragen.

Flyer werden auf Anfrage zugeschickt bzw. können auf den Internetseiten der Gedenkstätte Lager Sandbostel und des Kirchenkreises Bremervörde-Zeven heruntergeladen werden. Weitere Informationen zu Organisation und Programm gibt Michael Freitag-Parey, 0152-31739378, E-Mail: m.freitag-parey@stiftung-lager-sandbostel.de