21. Juni plus Gedenkveranstaltung, 22. Juni
«Täglich starben viele sowjetische Kriegsgefangene, weil sie sehr wenig Essen bekamen.“ Lesung aus Texten ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener im Stalag X B Sergej Litvin kam im Herbst 1941 als sowjetischer Kriegsgefangener in das Kriegsgefangenenlager in Sandbostel (Stalag X B). In seinen Erinnerungen bezeugt er unter anderem den Hungerwinter im Stalag 1941/42, den mehrere Tausend sowjetische Kriegsgefangene nicht überlebten. Diese und andere Erfahrungen wie die Gefangennahme, die extremen Transportbedingungen, der von Hunger, Misshandlungen und Krankheiten geprägte Alltag im Lager und in den Arbeitskommandos, aber auch Mitgefühl und Hilfe zeigen sich eindrucksvoll in den Erinnerungstexten ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener.
Der Schauspieler Werner Wölbern liest am Freitag, den 21. Juni 2019 um 19 Uhr im Bernard Le Godais-Saal in der Gedenkstätte Lager Sandbostel Passagen aus diesen Erinnerungstexten ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener wie Sergej Litvin. Gedenkveranstaltung anlässlich des 78. Jahrestags des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion Die Lesung aus Texten ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener bildet den Auftakt der Gedenkveranstaltung anlässlich des Überfalls auf die Sowjetunion.
Am 22. Juni jährt sich zum 78. Mal der Beginn eines beispiellosen Vernichtungs- und Weltanschauungskrieg. Im Zuge dieses von der Wehrmacht mit äußerster Brutalität geführten Kriegs gegen die Sowjetunion gerieten 5,7 Millionen RotarmistInnen in deutsche Kriegsgefangenschaft. Mehr als die Hälfte der sowjetischen Kriegsgefangenen überlebt die Kriegsgefangenschaft nicht. In Sandbostel sind aktuell die Namen von 4.697 sowjetischen Kriegsgefangenen bekannt, die anonym in Massengräber auf dem ehemaligen Lagerfriedhof verscharrt wurden. Vermutlich ruhen in den Gräbern deutlich mehr Opfer.
Die Stiftung Lager Sandbostel nimmt diese Datum zum Anlass, am Samstag, dem 22. Juni 2019 um 17 Uhr in der Kriegsgräberstätte in Sandbostel den im Kriegsgefangenenlager Sandbostel (Stalag X B) verstorbenen sowjetischen Kriegsgefangen zu gedenken.